Wir sind mittendrin in der Prüfungsphase und vermutlich bestimmt auch bei dir gerade die Lernerei deinen Tagesablauf. Damit du diese Lernphase möglichst gut, zufrieden und erfolgreich überstehst, habe ich dir hier meine Tip-10 Last-Minute-Tipps zusammengestellt.
Egal wie es bisher lief, egal ob du bereits dort bist, wo du sein willst, oder du hinter deinem Soll-Lernstand liegst, du kannst jederzeit noch das Beste aus der Situation herausholen!
Ganz wichtig: vernachlässige dabei nicht deine mentale Gesundheit! Deshalb sind mir persönlich v.a. Tipp 7 bis 10 besonders wichtig.
Lass uns nun aber nicht groß Zeit verlieren, ohne Schnickschnack geht’s jetzt los:
Überblick
1
Priorisiere innerhalb deiner Lernziele
- Identifiziere wichtige Themen und konzentriere dich auf diese.
- Verwende einen Studienplaner oder eine App, um deine Lernzeit effektiv zu organisieren.
Es ist wichtig, deine Lerninhalte nach Wichtigkeit und Komplexität zu ordnen. Starte mit den Wichtigsten Themen und denen, die am meisten Zeit beanspruchen werden. Ein Studienplaner oder eine App kann dabei helfen, deine Lernzeit effektiv zu organisieren und sicherzustellen, dass du genügend Zeit hast, um alle Themen zu überarbeiten (oder eben rechtzeitig festzustellen, wenn du Mut zur Lücke haben musst… aber dann weißt du zumindest, dass das Wichtigste abgearbeitet ist…).
Ein hilfreiches Tool zum Priorisieren (v.a. im Tagesablauf), ist die Eisenhower-Matrix. Eine Anleitung findest du hier.
2
Nutze active Recall
- Teste dich selbst regelmäßig, um deinen Wissensstand auch richtig einschätzen zu können UND um für dich Sicherheit zu gewinnen.
- Verwende z.B. Karteikarten oder MindMaps für effektives, aktives Abrufen.
Acive Recall bedeutet, dass du aus dem Gedächtnis herau Inhalte wiederholst und damit arbeitest, Aufgaben beantwortest etc. Dadurch, dass du dich erinnern musst und aktiv mit dem Wissen hantierst, ist das eine extrem effektive Methode, die dazu führt, dass Informationen im Langzeitgedächtnis gespeichert und gefestigt werden. Damit verbesserst du deine Fähigkeit, die Informationen auch bei der Prüfung abrufen zu können.
Es gibt einige Online-Seiten und Tools, um eine interaktive MindMap zu erstellen. Ich arbeite gerne mit WiseMapping. Das ist kostenlos und super intuitiv.
Digital mit Karteikarten lernen kannst du mittlerweile ebenfalls mit zahlreichen Apps. Besonders beliebt und erprobt sind AnkiApp und Quizlet.
3
Teile deine Lernsessions in Abschnitte
- Verwende die Pomodoro-Technik: 25 Minuten lernen, 5 Minuten Pause, 25 Minuten lernen usw.
- Vermeide das Multitasking und konzentriere dich auf ein Thema pro Lernsession.
Lange Lernsessions können zu Ermüdung und einer Abnahme der Konzentrationsfähigkeit führen. Durch das Aufteilen deiner Lernzeit in kleinere, handhabbare Abschnitte kannst du deine Konzentration aufrechterhalten und die Informationen effektiver aufnehmen.
Insgesamt sollte ein Zyklus, in dem du die Intervalle wiederholst nicht länger als 90 Minuten sein bis eine längere Pause folgt.
4
Schaffe eine ablenkungsfreie Lernumgebung
- Wähle einen ruhigen, gut beleuchteten Ort zum Lernen.
- Achte auf gut strukturierte, ordentliche Arbeitsmaterialien.
- Schalte Benachrichtigungen auf Deinem Handy aus, um Ablenkungen zu minimieren.
Eine ruhige, gut beleuchtete Lernumgebung kann dazu beitragen, Ablenkungen zu minimieren und deine Produktivität zu steigern. Außerdem solltest du immer dein Handy ausgeschalten oder in einen andern Raum bringen. Studien haben nämlich gezeigt, dass wir, auch wenn das Handy umgedreht auf dem Schreibtisch liegt oder sich in der Hosentasche befindet, deutlich weniger konzentriert und ständig abgelenkt sind. Ich will das selbst nicht hören… aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin: das stimmt.
Wenn deine Unterlagen darüber hinaus ordentlich geführt sind, unterstützt du deinen Fokus noch mehr. Dein Gehirn muss dann nicht ständig koordinieren, was als nächstes kommt, wo und wie… Du entlastest so dein Kurzzeitgedächtnis, durch das alle Infos erstmal aufgenommen werden müssen, um schließlich ins Langzeitgedächtnis zu gelangen; sprich: du erleichterst den Lernprozess. Und das sind alles Prozesse, von denen wir gar nichts mitbekommen und die doch so wirksam und entscheidend sein können!
5
Nutze Eselsbrücken und andere Gedächtnistechniken
- Verwende Akronymen, Visualisierung und Reime, um Informationen leichter zu merken.
- Verbinde neue Informationen mit bereits vorhandenem Wissen.
Eselsbrücken, Visualisierung und Reime sind effektive Methoden, um Informationen leichter zu merken. Durch das Verknüpfen neuer Informationen mit bereits vorhandenem Wissen kannst Du die Informationen besser im Gedächtnis behalten. Wenn die Zeit momentan schon etwas knapper ist, würde ich dir jedoch empfehlen, keine komplexen Merktechniken zu erlernen – das ist am Anfang zeitintensiv. Mach es dir möglichst einfach: Welche Bilder fallen dir ein, wenn du die Inhalte durchgehst? Überlege dir kreative Geschichten zu Dingen, die du auswendig lernen musst …
6
Übe mit alten Prüfungen
- Nutze alte Prüfungen, um den Prüfungsstil und die Art der Fragen zu verstehen.
- Reflektiere, welche Themen besonders häufig abgefragt werden
- Teste dich selbst, um deine Zeitmanagementfähigkeiten zu verbessern.
Alte Prüfungen können dir einen Einblick in den Prüfungsstil und die Art der Fragen geben, die du in der Prüfung erwarten kannst. Neben dem inhaltlichen Vorteil, gibt dir das auch für die Prüfungssituation selbst Sicherheit!
Außerdem kannst du das nutzen, um deine Priorisierungen aus Tipp 1 nochmal zu optimieren. Dadurch lernst du automatisch viel zielgerichteter. Durch das Üben unter prüfungsähnlichen Bedingungen kannst du außerdem deine Zeitmanagementfähigkeiten verbessern und das hat noch einen Vorteil: indem du die Prüfungssituation bereits durchspielst, ist diese dann weniger Neu und das kann auch bei Prüfungsängsten hilfreich sein.
7
Bleibe körperlich aktiv
- Kurze Spaziergänge oder Workouts können helfen, Deine Lernsessions aufzulockern.
- Körperliche Aktivität kann die Durchblutung des Gehirns verbessern.
- Bewegung fördert außerdem die Stärkung deiner Nervenbahnen im Gehirn.
Körperliche Aktivität kann dazu beitragen, Stress abzubauen und dich klarer zu fühlen. Darüber wirken sie auch positiv auf deine Konzentration. Was jedoch völlig unterschätzt und auch viel zu wenig bekannt und kommuniziert wird: Bewegungen fördern die Bildung von Synapsen, den Bahnungsprozess im Gehirn– genau das, was neurobiologisch die Grundlage von Lernen ist! Also, geh einfach mal als Pause Joggen und Festige damit die zuvor gelernten Inhalte!
8
Ernähre dich gut und bleibe hydriert
- Wähle gesunde Snacks wie Obst, Gemüse und Nüsse.
- Trinke ausreichend Wasser, um hydratisiert zu bleiben und die Konzentration zu fördern.
Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtig für die Gehirnfunktion und können deine Konzentrationsfähigkeit und geistige Leistungsfähigkeit verbessern. Gesunde Snacks und ausreichend Wasser können dazu beitragen, dass Du Dich während des Lernens energiegeladen und fokussiert fühlst. Außerdem bestätigen immer mehr Studien, welch zentrale Rolle unsere Ernährung bei unserem mentalen Wohlbefinden spielt. Auch hier wieder: auf allen Ebenen positiv!
9
Sorge für ausreichend Schlaf
- Vermeide Schlafmangel und sorge gerade vor einer Prüfung für eine gute Nachtruhe
- Schlaf hilft dem Gehirn, Informationen zu konsolidieren und zu speichern.
Schlaf spielt eine entscheidende Rolle bei der Konsolidierung und Speicherung von Informationen im Gedächtnis. Und wie sich Schlafmangel auf unsere Konzentrationsfähigkeit auswirkt, wissen wir glaub ich alle.
10
Bewahre eine positive Einstellung
- Übe Entspannungstechniken wie tiefe Atmung oder Meditation, um Stress abzubauen.
- Erinnere dich daran, dass eine Prüfung nur eine Momentaufnahme ist und nicht deinen Wert bestimmt.
Stress und Angst können deine Prüfungsleistung beeinträchtigen. Wenn wir unser Können in Frage stellen, hat dies nachweislich(!) einen negativen Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit! Entspannungstechniken wie tiefe Atmung oder Meditation können dazu beitragen, Stress abzubauen und deine Nerven zu beruhigen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass eine Prüfung nur eine Momentaufnahme ist und nicht deinen Wert bestimmt.
Solltest du häufiger unter starken Selbstzweifeln leiden, ermutige ich dich, dich damit in Zukunft auseinanderzusetzen und diese Zweifel für dich aufzulösen.
Fazit
Die Prüfungsphase kann eine anspruchsvolle Zeit sein.
Mit den richtigen Strategien, einem klaren Plan und mit einer inneren Ruhe und Sicherheit, kannst du diese Zeit jedoch auch nutzen, um dir zu zeigen, was du kannst. Eine Prüfung zu schreiben, zu versuchen, das Beste aus dir herauszuholen ist eine Investition in dein Zukunfts-Ich. Und diese Investition ist ein Liebesbeweis an dich selbst.
Sei also stolz auf jeden Versuch, jeden Moment am Schreibtisch, jedes Mal, wenn du
Verzweifelt dachtest du kannst das nicht schaffen und du am Ende doch weitergemacht hast. ❤️
Und bei allen Tipps, weißt du am Ende am besten, was für dich funktioniert. Teste und kombiniere also so, dass es sich für dich gut anfühlt.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
