Der Schlüssel Für Mehr Erfolg Und Zufriedenheit Beim Lernen

Deine To-Do-Liste ist proppen voll. Deine Tage bräuchten 48 Stunden statt 24. Und du weißt kaum wo du bei all dem anfangen sollst. Obwohl dir ein Treffen überhaupt nicht reinpasst, bist du mit einem guten Freund auf einen Kaffee verabredet. Dir ist das Treffen wichtig und eine Pause tut auch mal gut. Also hast du es dir irgendwie dazwischengeschoben. Nun sitzt du also da. An dem Platz. Zur vereinbarten Zeit. In dem Café. Wartest. Dein Freund taucht nicht auf.

Wie geht es dir nun?
Enttäuschung. Wut über die Unzuverlässigkeit. Verletzt (Bist du ihm das nicht wert?)

Ersetze nun doch einmal in der Geschichte deinen Freund durch dich.

Wie oft nehmen wir uns Dinge vor. Dieses Semester lerne ich von Beginn an parallel mit. Dieses Jahr gehe ich regelmäßig Joggen… und wie häufig machen wir es dann doch nicht, haben Ausreden und verschieben das Vorhaben auf Morgen. Denn morgen, da bin ich mir ganz sicher, morgen bin ich bestimmt richtig motiviert und schaffe dann umso mehr.

Nur leider funktioniert das in den meisten Fällen nicht. Du wachst nicht auf und bist urplötzlich motiviert. Es kommt nicht der Tag, an dem du die Aufgabe, die du die ganze Zeit vor dir herschiebst, einfach von allein machen möchtest. Motivation entsteht beim Tun. Du musst also loslegen und anfangen zu tun!

Ohne Tun keine Ergebnisse; keine Ergebnisse, kein Erfolg.

Der Schlüssel zu mehr Erfolg heißt Selbstdisziplin

Das belegen zahlreiche Studien1. Selbstdisziplin ist dabei wichtiger als Intelligenz oder Begabungen2.

Dennoch ist Selbstdisziplin bei uns ein eher negativ besetztes Wort. Das hat historische Gründe. Im 19. Jahrhundert waren Stock und Rute gängige Disziplinarmaßnahmen in Schulen3.

 

„Selbstdisziplinierte sind zufriedener“

Diese negativen Assoziationen halten sich bis heute. Selbstdisziplinierte hätten keinen Spaß im Leben, es ginge nur um Arbeit, Leistung, Noten.

Die Studien zeigen aber auch: Selbstdisziplinierte Menschen sind zufriedener mit ihrem Leben. Sie sind stressresistenter. Haben ein hohes Selbstwertgefühl und glauben an sich4.

Warte nicht darauf, dass das Leben leicht wird!

Elbert Hubbard beschreibt Selbstdisziplin als „die Fähigkeit, zu tun, was man tun sollte, wenn man es tun sollte, ob man es nun mag oder nicht“4.

Was man tun sollte. Wir wissen doch immer, was wir eigentlich tun sollten. Es ist das, was uns langfristig betrachtet zu unseren Zielen führt. Gute Noten, fitter werden,…

Warum machen wir das dann trotzdem so häufig nicht?

Weil unser Gehirn kurzfristige Belohnungen gegenüber langfristigen bevorzugt (Das hat evolutionsbiologische Gründe).

Wenn du durch social media scrollst statt zu lernen, befriedigst du damit dein Bedürfnis nach Neuigkeiten, du hast ein Gefühl von Zugehörigkeit, es unterhält. Du wirst sofort dafür belohnt, dass du nachgibst und nicht angestrengt an deinem langfristigen Ziel arbeitest5. Bäm. Ist doch logisch, warum das ständig passiert, oder?

Langfristig kommt dann das Bedauern, das schlechte Gewissen.

Selbstdisziplin setzt langfristiges Denken voraus! Einen Belohnungsaufschub. Du musst es schaffen, dich im jeweiligen Moment auf deine langfristigen Ziele zu fokussieren. Die Belohnung fällt dann umso größer aus!

Selbstdisziplin ver-x-facht deine Belohnung!

Handelst du selbstdiszipliniert, handelst du bewusst. Du hast die Macht über deine Gedanken. Du bist der Boss über dein Leben. Du übernimmst die Verantwortung für dich. Du bist dir der Folgen deines Handelns bewusst. Du lernst deine Fähigkeiten besser kennen, deine Grenzen, Dich.

Du wagst dich aus deiner Komfortzone raus, weil du verstehst wofür. Du arbeitest produktiv, ohne Prokrastination.

Und das heißt nicht, dass du dich stundenlang an den Schreibtisch binden musst, täglich 20 km Joggen gehen und dabei noch 7 Bücher pro Woche lesen sollst. Nein, genau das nicht.

Selbstdisziplin bedeutet auch, dir für dich selbst Zeit zu nehmen. Für dich die Balance zu finden. Konsequent auf deine Bedürfnisse, auf die Bedürfnisse deines Körpers zu achten. Denn was bringt dir stundenlanges Lernen ohne Ausgleich, wenn du krank wirst, unter Dauerstress stehst. Du wirst damit deine Ziele nicht (dauerhaft) erreichen – im schlimmsten Fall sogar verhindern.  

„Selbstdisziplin ist eine Liebeserklärung an dich selbst!“

Selbstdisziplin ist nicht Selbstquälerei. Selbstdisziplin ist ein Liebesbeweis an dich selbst. Es bedeutet so zu handeln, wie es für dich am besten ist – langfristig.  Es ermöglicht dir dein Leben so zu gestalten, wie du es möchtest.  Selbstdisziplin ermöglicht Selbstverwirklichung!

Mach es zum Automatismus!

Und weißt du was das Beste dabei ist? Aus dieser Selbstdisziplin entwickelst du positive Routinen. Unser Gehirn hat eine begrenzte Kapazität. In unserem Alltag erledigen wir etwa 40% durch Routinen, denn die entlasten, da sie automatisch ablaufen und somit keine bis minimal Energie kosten6.

Ein Beispiel dazu: Du hast dir vorgenommen regelmäßig die Vorlesungen nachzuarbeiten. Das kostet dich anfangs vor allem Willenskraft. Du verbrauchst Energie für das „Überwinden“. Wenn du aber dieses Nacharbeiten als feste Handlung in deinen Alltag integrierst, wird es zur Gewohnheit, täglich, für sagen wir 45 Minuten, den Stoff zu wiederholen. Dann kostet dich dieser Schritt 0 („Aufraff-„)Energie. Es ist so, wie  das tägliche Zähneputzen… Und um aus unseren Handlungen eine Gewohnheit werden zu lassen, dauert es gerade einmal 66 Tage7.

Fang heute an!

Nachfolgend zeige ich dir, welche ersten drei Schritte dir helfen, noch heute ins Tun zu kommen, für einen erfolgreichen, leichten (Lern-)Alltag:

  1. Klare Ziele

Auf was arbeitest du eigentlich hin? Was genau ist dein langfristiges Ziel? Das muss dir absolut klar sein! Umso genauer du es dir vorstellen, es visualisieren kannst, umso besser. Ein gutes Ziel wirkt wie ein Magnet auf dich! Es motiviert. Führe dir dein Ziel immer wieder vor Augen, v.a. in Momenten, in denen es dir schwer fällt, deine Vorhaben umzusetzen.

  1. kleine Schritte

Zerlege nun dein Ziel in kleine Schritte. Ein riesiger Berg vor dir kann wahnsinnig demotivierend, einschüchternd wirken. Gehe den Weg bis zur nächsten Bank. Etappe für Etappe. Oder, wie heißt es so schön:

Konzentriere dich auf die nächste Stufe vor dir und nicht auf die gesamte Treppe.

  1. Mindset

Das war für mich der absolute Gamechanger! Wie denkst du über Selbstdisziplin?

Entwickle ein positives Mindset zu deiner Selbstdisziplin. Selbstdisziplin ist ein lautes JA zu dir selbst! Zeig dir, was du dir wert bist. Zeig dir, dass du dir selbst vertrauen kannst. Dass du dich auf dich verlassen kannst. Sorge dafür, mit vielen kleinen Schritten, stolz auf dich zu sein.

Selbstdisziplin ist eine großartige Art dir selbst zu beweisen, dass du dich liebst.

Und glaube mir, wenn ich dir sage, mit jeder einzelnen Handlung hin zu deinem langfristigen Ziel, wächst dein Selbstwert, dein Selbstvertrauen, dein Selbstbewusstsein. Und ganz nebenbei schwindet der Leistungsdruck.

Wenn du dir in Zukunft etwas vornimmst, sehe es nicht als Vorsatz – mach es zu einem Versprechen!

Quellen & Literaturempfehlungen:

  1. Balzereit, Damaris, Braun, Ottmar L. (2019): Selbstdisziplin. In: Selbstmanagement und Mentale Stärke im Arbeitsleben (S.57-78). Berlin: Springer.
  2. Bensberg, Gabriele, Messer, Jürgen (2014). Survivalguide Bachelor. Dein Erfolgscoach fürs ganze Studium. Nie mehr Leistungsdruck, Stress & Prüfungsanst. Bestnoten mit Lerntechniken, Prüfungstipps! (2. Auflage). Berlin: Springer.
  3. Rüedi, Jürgen (2015): Disziplin und Selbstdisziplin in der Schule. Die neue Schulpraxis, 6/7, S. 8-10. Verfügbar unter https://www.disziplin.ch/files/diszi/download/artikel/arbeitsmaterial/2015-06-disziplin-selbstdisziplin-schule-ein-zeitgemaesses-konzept-zu-einem.pdf
  4. Tracy, B. (2015). Keine Ausreden! Die Kraft der Selbstdisziplin (3. Aufl.). Offenbach: Gabal Verlag.
  5. mit Beispielen ausführlich erläutert wird das Phänomen u.a. hier: Stollreiter, Marc, Völgyfy, Johannes (2001): Handeln statt aufschieben. (2. Auflage). Offenbach: GABAL Verlag GmbH.
  6. Konrad, Klaus (2018). Lern- und Veränderungsprozesse aktiv gestalten. Mehrebenenkonzepte und Fördertechniken in Coaching, Aus- und Weiterbildung. Stuttgart: W. Kolhammer.
  7. Greif, S., Benning-Rohnke, E. Konsequente Umsetzung von Zielen durch Coaching.Coaching Theor. Prax.1, 25–35 (2015). https://doi.org/10.1365/s40896-015-0003-8
Kathi Moldan Coach fuer Studenten und Schülerinnen und Schüler

Hey, ich bin Kathi!

Ich unterstütze Studierende & SchülerInnen dabei, nicht nur produktiver zu lernen, sondern dies vor allem mit mehr Gelassenheit und Zuversicht zu tun.

Erfahre, wie du durch ein gesundes Selbstvertrauen und einen gesunden Lebensstil ein glückliches (Studien-)Leben führen kannst!

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