Durchgefallen Und Dann? Wie Du Prüfungsniederlagen In Erfolge Verwandelst!

Ich bin durch eine Prüfung gefallen, und ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich auf diesen Button geklickt habe und dort diese Worte standen. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich kam mir so dumm vor. Ich habe mir 1000 Gedanken gemacht. Was denken die anderen über mich? Was, wenn ich nochmal durchfalle? Bin ich fürs Studium ungeeignet?


Das Ganze ist bei mir jetzt 12 Jahre her, aber vielleicht befindest du dich gerade in einer solchen Situation, hast Angst davor oder es ist gerade passiert. Deshalb möchte ich hier mit dir meine Erfahrungen dazu teilen und Tipps geben, wie du mit einer solchen Situation umgehen und daraus lernen kannst.
Ich habe den Folgeversuch sehr gut bestanden und bin sogar gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgegangen.

Für mich ist eine Welt zusammengebrochen.

Überblick

1. Innehalten und Akzeptieren

Es ist völlig normal, sich enttäuscht zu fühlen, wenn man durch eine Prüfung fällt. Diese Gefühle sind menschlich und wichtig. Atme tief durch und erlaube dir, diese Emotionen zu spüren. Es ist okay, sich so zu fühlen. In diesem Moment kannst du die Situation nicht ändern, aber du kannst entscheiden, wie du damit umgehst.

Frag dich selbst, was dir jetzt guttun würde. Gibt es vertrauenswürdige Personen, mit denen du deine Gefühle teilen kannst? Welche Aktivitäten helfen dir, dich besser zu fühlen? Versuche, dich von den Gedanken und Dingen, die du nicht kontrollieren kannst, zu distanzieren. Es geht nicht um das, was morgen passiert, sondern um das Hier und Jetzt.

Mach dir bewusst: Eine Note definiert nicht deinen Wert. Eine Prüfung ist nur ein kleiner Ausschnitt deines Lebens. Sie zeigt nicht das Gesamtbild, all die Umstände und Herausforderungen, denen du gegenüberstehst oder standest.

Diese Akzeptanz schafft den notwendigen Raum für Selbstreflexion. Indem wir uns erlauben, die Situation ohne Selbstvorwürfe zu betrachten, können wir besser verstehen, was schiefgelaufen ist und welche Veränderungen für zukünftige Erfolge notwendig sind.

2. Selbstreflexion: wie kam es zum Nichtbestehen der Prüfung?

2.1. Äußere Umstände vor der Prüfung

Jeder von uns hat Phasen, in denen das Leben turbulent ist.
Bei mir war es damals so, dass privat viel los war. Mein Kopf war voll und ich konnte mich nicht konzentrieren. Hinzu kam, dass es eine dieser typischen „Ausleseprüfung“ im Bachelor war. Ich habe mir wahnsinnigen Druck gemacht und mich unter Druck setzen lassen.

  • Wie waren die Umstände bei dir?
  • Gab es Besonderheiten? Warst du häufiger oder länger krank?
  • Wie war der Druck von außen?

Wir sind nun mal keine Maschinen und dürfen auch mal nicht funktionieren.

Wenn ich meinem damaligen Ich einen Rat geben könnte, würde ich ihr sagen: „Bring Ruhe rein.“

Wenn ich meinem damaligen Ich einen Rat geben könnte, würde ich ihr sagen: „Bring Ruhe rein.“

2.2. Lerngewohnheiten für diese nichtbestandene Prüfung

  • Wie hast du dich auf die Prüfung vorbereitet?
  • Hast du genug oder zu wenig gelernt?
  • Hast du dich aktiv mit den Inhalten auseinandergesetzt, sie angewendet und Übungsaufgaben sowie Altklausuren gemacht?
  • Wie kontinuierlich hast du gelernt? Hast du wiederholt?
  • Hast du dir einen realistischen Lernplan gemacht mit ausreichend Lernpausen?
  • Hattest du Lernprobleme, wie Prokrastination, Konzentrationsmangel, Demotivation?

Im Wesentlichen gibt es in Bezug auf dein Lernen zwei Hauptgründe, die dazu führen können, dass wir eine Prüfung nicht bestehen:

     1. Du hast zu wenig gelernt

oder

     2. Du hast falsch gelernt.

Vielleicht hast du den Start immer wieder verschoben oder die Inhalte unterschätzt. Oder dein Zeitmanagement war einfach nicht optimal.
Es kann aber auch sein, dass du zwar viel Zeit mit den Lernmaterialien verbracht hast, aber nicht aktiv genug warst. Oder du hast dich in Themen verloren, die für die Prüfung nicht zentral waren. Wichtig ist, DEINE Fehler zu finden, nur dann hast du die Möglichkeit es besser zu machen. Fehler sind nicht das Ende, sondern der Anfang. Sie bieten uns die Chance, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln.


Sei ehrlich zu dir selbst und frage dich: Was hätte ich anders machen können? Und vor allem: Warum habe ich so gehandelt?

Fehler sind nicht das Ende, sondern der Anfang. Sie bieten uns die Chance, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln.

Hinter Verhaltensweisen wie Prokrastination oder dem Verlieren in Details können oft tieferliegende Ängste oder negative Glaubenssätze stecken. Es ist wichtig, diese zu erkennen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Denn nur wenn du verstehst, warum du so handelst, kannst du in Zukunft Veränderungen vornehmen.

 

Ich habe den Fehler gemacht, den Lernstoff nur passiv zu konsumieren. Die Theorie war da, aber die praktische Anwendung fehlte. Die Zeit wurde knapp und ging mir schließlich aus, nicht zuletzt auch, weil ich Angst vor dem Lernen für diese Prüfung hatte.

2.3 Dein Mindest für Prüfungen

Unsere Gedanken und unser Mindset spielen eine entscheidende Rolle in solchen Situationen. Ich dachte ständig: „Ich werde sowieso durchfallen.“ Dabei vergessen wir oft, wie mächtig unsere Gedanken wirklich sind. Was wir über uns selbst Denken, stellt oft unsere größte Blockade und Grenze dar.

Exkurs: Die Macht unserer Gedanken

Das Golfschlägerexperiment. Die Macht der Gedanken. Kathi Moldan Coaching
Das Golfschlägerexperiment. Die Macht der Gedanken. Kathi Moldan Coaching

Ich war fest davon überzeugt, dass dieser Druck unvermeidlich ist: „Die äußeren Bedingungen sind nun mal so.“ Mir war nicht klar, wie groß mein eigner Anteil war, wie sehr ich mich unter Druck gesetzt habe.

  • Was denkst du über dich?
  • Welche Ängste hast du?
  • Gibt es immer wiederkehrende Muster, nach denen du handelst? 

Natürlich gibt es viele Prüfungen pro Semester. Doch es ist leicht, die äußeren Umstände als gegeben hinzunehmen. Letztendlich liegt es jedoch in unserer Verantwortung, wie wir damit umgehen. Es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass wir trotz der Herausforderungen gut für uns selbst sorgen.

 

Als ich das erkannt habe, traf ich eine wichtige Entscheidung: Ich verschob die Prüfung ins nächste Semester statt sie beim nächstmöglichen Termin nachzuschreiben. Das gab mir die nötige Zeit und den Raum, mich besser vorzubereiten.

Growth Mindest durch Prüfung durchgefallen Kathi Moldan Studentencoaching

Dein nächster Schritt:
Erstelle einen machbaren Plan – zeitlich, inhaltlich und mental. Denn mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung kannst auch du jede Herausforderung meistern.

3. konkrete Schritte: Plan für die Prüfungsvorbereitung

3.1. Rahmenbedingungen für die Prüfungswiederholung

Zunächst einmal solltest du deine Rahmenbedingungen klären:

  • Wie wird die Nachprüfung durchgeführt? Meistens ist es das gleiche Format wie beim Erstversuch, aber ab und an kommt es jedoch auch vor, dass ein anderes Format gewählt wird (z.B. mündlich, oder als Hausarbeit statt einer schriftlichen Klausur).
  • Wann ist der Termin für die Nachprüfung? Kannst du den Termin selbst wählen?
  • Ist eine bestandene Prüfung Voraussetzung für nachfolgende Kurse, die du jetzt vielleicht nicht besuchen kannst?

Informationen dazu findest du in der Prüfungsordnung und auf der Website des Prüfungsamtes sowie des entsprechenden Lehrstuhls. Danach kannst du mit den nächsten Schritten fortfahren.

3.2. Zeitplan zur Prüfungsvorbereitung

Wenn du die Termine von Seiten der Uni geklärt hast, frage dich, wann der richtige Termin für dich ist, und plane die Vorbereitung auf diesen Termin

  • Wann kannst du dich möglichst gut darauf vorbereiten? Wie viel Zeit brauchst du dafür? Diese Fragen kannst nur du für dich beantworten. Dabei solltest du dich nicht von äußeren Erwartungen unter Druck setzen lassen.
  • Wie kannst du dann dafür sorgen, kontinuierlich zu lernen? Das ist besonders wichtig. Du solltest mit einem sicheren Gefühl in die Prüfung gehen, und das erfordert ausreichende Wiederholungen (das steht u.a. in diesem Artikel unter 2.2)
  • Unterteile den Lernstoff in Einheiten. Orientiere dich dabei an den Vorlesungen, da sie eine strukturierte Herangehensweise bieten.
  • Erstelle deinen eigenen Lernplan, der zu dir passt. Was für andere funktioniert, muss nicht zwangsläufig auch für dich der richtige Weg sein. Setze feste Lernzeiten, um Verbindlichkeit zu schaffen.
  • Plane auch unterstützende Termine wie Lerngruppen, Tutorien ein (s. Punkt 3.4.1)

3.3. Inhaltlicher Plan: Mit Lern-Strategie zum Prüfungs-Erfolg

Das Planen deiner Lernzeit ist der erste Schritt. Jetzt geht es darum, diese Zeit auch effektiv zu nutzen.

3.3.1. Rückblick als Wegweiser:

Denke an eine Prüfung zurück, die du erfolgreich gemeistert hast. Was hast du damals anders gemacht? Welche Strategien könnten dir jetzt wieder helfen?

3.3.2. Aktive Lernmethoden entdecken:

Es gibt unzählige Lernmethoden, aber welche passt zu dir? Setz dich einmal mit verschiedenen aktiven Lernmethoden auseinander. Wähle drei aus, die du ausprobieren möchtest. Teste sie und finde heraus, welche Methode für dich funktioniert.

3.3.3. Vorsicht vor der Experimentierfalle:

Es ist verlockend, immer wieder neue Lernmethoden auszuprobieren. Doch Vorsicht: Das Erlernen einer neuen Methode kann Zeit und Energie kosten. Ich beobachte immer wieder, wie Lernende sich darin verlieren. Manchmal ist es besser, sich auf bewährte Strategien zu konzentrieren und diese schrittweise zu optimieren.

3.3.4. Wissenscheck als Schlüssel:

Die beste Vorbereitung zeigt ihre Wirkung in der Anwendung. Deshalb würde ich dir dies als wichtigsten Schritt von Beginn an empfehlen: Teste dein Wissen regelmäßig. Stelle dir selbst Fragen, bearbeite Übungsaufgaben und schau, wo du stehst. Wo fühlst du dich sicher? Und wo könntest du noch nacharbeiten?

3.4. mentale Pläne vor Prüfungen

3.4.1. Unterstützungsnetzwerk

a. Hilfe suchen und finden:
Frage dich: Wer könnte mir in dieser Situation helfen? Vielleicht gibt es spezielle Tutorien oder andere Unterstützungsangebote?

Ich bin damals in ein Tutorium, das wöchentlich stattfand und dieses Tutorium habe ich vor allem anderen priorisiert, auch wenn ich dazu häufig keine Lust hatte. Ich habe mich gezwungen, alle Übungsaufgaben zu machen und Fragen zu stellen. Dafür bin ich mehr als einmal über meinen Schatten gesprungen, aber es hat sich am Ende gelohnt.

b. Gemeinschaft
Damals habe ich mich zum ersten Mal einer Lerngruppe angeschlossen. Viele von uns hatten Schwierigkeiten mit derselben Prüfung. Dieses gemeinsame Lernen hat uns nicht nur zusammengebracht, sondern auch gestärkt und motiviert.

Zuvor habe ich solche Gruppen vermieden. Der Grund? Ich fühlte mich oft von meinen Kommilitonen unter Druck gesetzt und wollte mich nicht ständig vergleichen. Doch manchmal lohnt es sich, alte Denkmuster zu überdenken.
Suche dir die „richtigen“ Menschen. Nicht die, die ständig betonen, wie viel sie schon wissen. Suche dir Menschen, die ehrlich ihre Schwächen teilen und wirklich helfen wollen. In solch einer unterstützenden Umgebung könnt ihr gemeinsam wachsen und euch gegenseitig stärken.

Lernen ist nicht nur ein individueller Prozess. Mit den richtigen Menschen an deiner Seite kann es zu einer bereichernden und motivierenden Erfahrung werden.

3.4.2. Mindset

Wie kann ich an meinem Mindset, an meinen Gedanken, an meinem Wohlbefinden arbeiten?

Eine entscheidende Erkenntnis für mich war:
Nicht meine Fähigkeiten standen mir im Weg, sondern wie ich mich selbst sah. Deine Gedanken und dein Selbstbild prägen maßgeblich deinen Alltag und deine Entscheidungen.

Wir alle kennen diese innere Stimme, die uns zweifeln lässt, die uns kritisiert und uns unsere Fehler vor Augen führt. Doch es ist essentiell, dieser Selbstkritik nicht die
Kontrolle zu überlassen.
Nutze Techniken der positiven Psychologie, die dir helfen, ein positives Mindset aufzubauen.
Und wenn du merkst, dass du alleine nicht weiterkommst, zögere nicht, Unterstützung zu suchen. Für mich war dies ein Wendepunkt, der mich zu der selbstbewussten Person gemacht hat, die ich heute bin. Doch auch das ist eine Entscheidung, die nur du für dich treffen kannst.

Uns sollte das Thema Prüfungsangst bei dir eine Rolle gespielt haben, dann lass dir sagen, dass es Wege gibt, damit umzugehen. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps dazu.

4. Fazit

Das Nichtbestehen einer Prüfung kann entmutigend und eine emotionale Herausforderung sein, doch bietet es auch eine wertvolle Gelegenheit zur Selbstreflexion und Weiterentwicklung.

Durch das Akzeptieren der Situation, das Verstehen äußerer und innerer Faktoren, die zum Nichtbestehen beigetragen haben, und das Anwenden gezielter Lernstrategien kann man sich besser auf zukünftige Prüfungen vorbereiten. Ein positives Mindset, unterstützt durch aktive Lernmethoden und ein solides Unterstützungsnetzwerk, ist entscheidend für den akademischen Erfolg.

Es ist nicht immer leicht, konsequent zu sein, aber ehrlich gesagt war es für mich noch nie so gut möglich wie damals. Natürlich gab es Wochen, in denen ich von meinem Plan abgewichen bin – sei es wegen eines Geburtstags oder einfach zu gutem Wetter 😎. Aber genau darum geht es ja: Sich optimale Bedingungen zu schaffen, um ins Handeln zu kommen und gleichzeitig das Leben zu genießen. Ohne das ständige schlechte Gewissen, Dinge aufzuschieben und am Ende weder das Studium noch die Freizeit wirklich auszukosten. Dass genau das Durchfallen durch eine Prüfung mich dazu bringt, hätte ich nicht gedacht.

Die positiven Veränderungen im Vergleich zu früheren Semestern wurden mir schnell bewusst und das hat mich weiter motiviert.

Die Erkenntnisse und Veränderungen, die ich im Laufe der Zeit gewonnen habe, haben nicht nur meine akademische Leistung, sondern auch mein Selbstvertrauen gestärkt. Und irgendwie ist so das Nichtbestehen der Prüfung damals im Nachhinein für mich persönlich das Beste, was mir passieren konnte.

Bist du schon mal durch eine Prüfung gefallen? Wie geht es dir damit? Wie sind deine Erfahrungen?
Teile es gerne in den Kommentaren.

Kathi Moldan Coach fuer Studenten und Schülerinnen und Schüler

Hey, ich bin Kathi!

Ich unterstütze Studierende & SchülerInnen dabei, nicht nur produktiver zu lernen, sondern dies vor allem mit mehr Gelassenheit und Zuversicht zu tun.

Erfahre, wie du durch ein gesundes Selbstvertrauen und einen gesunden Lebensstil ein glückliches (Studien-)Leben führen kannst!

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